Schon zu den Anfangszeiten zeigte sich, dass «Midnight» ein Bedürfnis ist. © Hanspeter Bärtschi

Grenchner Tagblatt, von 15.02.2013

Der Jugendevent «Midnight» in Grenchen hat sich bewährt

Trotz einigen Holpersteinen beim Start vor zwei Jahren hat sich das Sport- und Spassprojekt «Midnight Grenchen» etabliert. Das Angebot kommt weiterhin gut an, auch unter neuer Trägerschaft.

Jugendevent Sport und Spass bis kurz vor Mitternacht. Das ist fast jeden Samstag in der Doppelturnhalle Zentrum möglich. Von 20.30 bis 23.30 Uhr ist die Halle für die 13- bis 17-Jährigen geöffnet. Seit gut zwei Jahren gibt es das Projekt «Midnight Grenchen», und es ist zum Erfolg geworden: 30 Mal fand Midnight Grenchen 2012 statt. 896 Eintritte zählte das Projekt. 219 Besucher kamen. Dies zeigt eine positive Veranstalterbilanz gut zwei Jahre nach der Einführung.

«Den Jugendlichen konnte regelmässig eine konstruktive Freizeitbeschäftigung angeboten werden», sagt Karolina Durrer von der Stiftung idée: Sport, die das Projekt aufgegleist hat. Erfreulich sei: Die grosse Mehrheit der Jugendlichen – über 70 Prozent – nahm regelmässig teil. Nur jeder zehnte kam einmalig vorbei. Fussball, Volleyball, und Unihockey werden unter anderem angeboten. Beliebteste Sportart ist aber Fussball.

Mehr Angebote für Mädchen
Einziger Wermutstropfen: Mädchen fühlen sich vom Projekt weniger angesprochen: «Der Mädchenanteil liegt mit 17,7 Prozent leider deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 32,5 Prozent», so Karolina Durrer. Von den 896 Besuchern waren 737 Männer. Künftig sollen Mädchen daher vermehrt durch Angebote wie Tanz und Musik gewonnen werden.

Grosse Probleme gab es weiter nicht. Grundsätzlich gehe man respektvoll und fair miteinander um. «Es gibt aber auch verschiedene Gruppen von Jugendlichen, die regelmässig auf die «Midnight»-Regeln hingewiesen werden mussten.» In einigen Fällen kam es auch zu einem temporären «Midnight»-Verbot, wenn Teilnehmer unsachgemäss mit dem Material umgegangen sind oder anderen gegenüber keine Fairness gezeigt haben. «Auf dem Fussballfeld kam es gelegentlich zu kleineren Meinungsverschiedenheiten. Da auf den Spielfeldern bewusst keine Schiedsrichter eingesetzt werden, müssen die Jugendlichen Kontroversen selber regeln. So kann gelernt werden, Konflikte konstruktiv zu lösen», erklärt Durrer. Die Abende leitet Sarah Schwab. Sie wird unterstützt von den Jugendlichen selbst, die sich als Junior- oder Seniorcoaches engagieren. Sie kümmern sich auch neben dem Spielfeld. Ein Juniorcoach ist als DJ aktiv. Andere betreuen etwa den Kiosk. «Das Team macht sehr gute Arbeit», ist das Fazit von Durrer.

Beitrag an die Integration
In der zweiten Jahreshälfte stieg die Besucherzahl nochmals an. Es waren im Schnitt über 35 Jugendliche in der Doppelturnhalle. «Der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist sehr hoch», sagt Karolina Durrer. Sie sieht dies als gute Chance für die Integration. Im November 2010 startete das Projekt. 65 Mal war seither an Samstagen die Turnhalle geöffnet. Wie vereinbart hat die Stiftung die Trägerschaft auf Anfang 2013 an das Lindenhaus abgegeben. «Wir sind gut gestartet und sind sehr zufrieden», sagt Regula Lüthi vom Lindenhaus. Sie erhalte viele positive Rückmeldungen. (mgt)

© Grenchner Tagblatt, von 15.2.2013. Foto by Hanspeter Bärtschi.