«No Limit»

Presse Bericht April 2022

Der Kulturpreis der Stadt und Region Grenchen 2022 geht an René Walter, der Anerkennungspreis wird dem Verein «Granges Mélanges» und der Nachwuchsförderungspreis der Tanzgruppe «No Limit» zugesprochen.

Kulturpreis der Stadt und Region Grenchen 2022: «René Walter hat den Namen Grenchen in die Welt hinaus transportiert.»

René Walter erhält den Kulturpreis 2022 «für sein langjähriges und konsequentes Schaffen», wie die Stadt Grenchen in einer Mitteilung schreibt. «René Walter hat den Namen Grenchen in die Welt transportiert und gleichzeitig die künstlerische Welt nach Grenchen gebracht.»

Den Grundstein zu seiner Reputation als Konkreter Künstler legte René Walter, heute 76-jährig, schon in der Lehre. Aufgewachsen in der Uhrenstadt als Sohn des Metallarbeiter-Gewerkschaftssekretärs, lernte er im Architekturbüro von Hans Dietziker (Coop-City-Hochhaus, Haldenschulhaus) Hochbauzeichner. Sein Lehrmeister und der Grenchner Kunstsammler und Mäzen, Hans Liechti, haben ihm den Weg geebnet. So kam er schon vor dem Lehrabschluss in Kontakt mit einflussreichen Vorbildern und Prestigeprojekten.

Als Architekt in Paris tätig

In Paris bildete René Walter sich an der École des Beaux-Arts zum Architekten weiter. Seine Arbeit als selbstständiger Architekt und Maler führte er dort erfolgreich weiter, sie führte ihn aber auch unter anderem nach Österreich, Monaco, Brasilien und Dschibuti. Den Kontakt zu seiner Heimat liess er dabei nie abreissen, insbesondere mit der Galerie Brechbühl blieb er in Kontakt.

Ein reger Austausch zwischen Frankreich und der Schweiz entwickelte sich.

«Als Künstler in Paris ist man politisch automatisch dem linken Flügel zugeordnet. Doch ich hätte mir nie träumen lassen, dass mein Werk in dieser Weltstadt so bekannt wird, dass sogar Präsident Pompidou sich dafür begeisterte»,

erinnert sich René Walter lachend. René Walter hat Bauten von Le Corbusier renoviert und mit Jean Nouvel zusammengearbeitet. 2012 kehrte er in seine Heimatstadt zurück. Seine Wohnung an der Ruffinistrasse, in einem «sehr gut durchdachten 60er-Jahre-Block», wie er sagt, beherbergt sein Atelier und Archiv.

Letzteres dokumentiert in mehreren Dutzend Laufmetern sein künstlerisches Werk fast lückenlos. Seitdem hat er selbstverständlich weitergearbeitet. In der letzten Zeit hat er eine Laserdruck Grafik für das Sonderpädagogische Zentrum Bachtelen erarbeitet, eine Kleinstatue (Mobile) für die Stadt Grenchen erschaffen, mit seinen «Zwischenbildern» das Jahrbuch bereichert und seine Werke wurden zusammen mit jenen seines verstorbenen Künstlerfreundes Ferdinand Kaus an einer vielbeachteten Ausstellung im Solothurner «Chutz» gezeigt.

Auf die Frage, welchen Stellenwert denn sein malerisches Werk habe, meint er:

«Beide Disziplinen sind ebenbürtig. Die Architektur hat mich gelehrt, in den Bildern zu einer exakten Formen[1]sprache zu kommen, und die Malerei hat mir geholfen, in der Architektur Formen zu finden.»

Mit René Walter ehrt die Stadt Grenchen einen Kosmopoliten, «dessen Werke in der ganzen Welt zu sehen sind, der aber seine heimatlichen Wurzeln nie vergessen hat, zu ihnen zurückgekehrt ist und das heimische künstlerische Schaffen in Zukunft weiter bereichern wird.»

Das Zusammenleben der Kulturen ist sein Anliegen

Der Anerkennungspreis 2022 wird dem Verein «Granges Mélanges» verliehen. Dieser engagiert sich seit fast zwanzig Jahren beständig rund um die Themen Migration, Integration und interkultureller Austausch in Grenchen. Die Förderung eines friedlichen, respektvollen Zusammenlebens, Verständigung und der Abbau von Ängsten und Vorurteilen sowie Begegnung schaffen, sind erklärte Ziele des Vereins seit seiner Gründung 2003.
«Diese gesamtgesellschaftlichen Anliegen setzt der Verein in kulturell facettenreicher Weise, zum Beispiel durch Sprachkurse, Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen, Konzert-, Tanz- und Begegnungsanlässe um, schreibt dis Stadt. Damit trage er wesentlich zum kulturellen Leben im multiethnisch geprägten Grenchen bei.

Sein Wirken hat Granges Mélanges weit über die Orts- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt gemacht. Nach dem Erhalt des Sozialpreises 2008 durch den Kanton Solothurn, würdigt nun die Stadt Grenchen die kulturellen Leistungen des Vereins mit dem Anerkennungspreis.

Mit Tanzen die Teenager begeistern

Der Nachwuchsförderungspreis 2022 geht an die Tanzgruppe «No Limit». Sie besteht in erster Linie aus den zwei jungen Frauen Lidija Barukcic und Madison Urso, beide wurden 2003 geboren. Seit längerem sind diese zwei Tänzerinnen immer wieder mit verschiedenen Tanzstilen in Berührung gekommen.

Ende 2018 hatten die Zwei die Idee im Jugendtreff Lindenhaus, nachzufragen, ob sie zusammen eine Tanzgruppe für jüngere TeilnehmerInnen anbieten dürften. Sie stiessen mit ihrer Idee, beim Team vom Lindenhaus auf grossen Anklang. So haben sie sich zusammengesetzt, um die Rahmenbedingen dieses Angebotes zu definieren. Daraus ergab sich, dass die Gruppengrösse nicht mehr als fünfzehn Personen betragen darf und dass die Teilnehmenden im Alter von der fünften, bis zur neunten Klasse sein dürfen.

Derzeit werden Moves der Stile Streetdance, Afrobeat und Jazz gepflegt. Die Gruppe umfasst momentan 12 Teilnehmerinnen und trifft sich jeweils am Dienstag ab 19 Uhr im Lindenhaus Grenchen. «Die Kulturkommission ist beeindruckt von der Eigeninitiative der jungen Frauen. Die Gruppe ist beständig und steht dafür, wie Jugendliche andere Jugendliche motivieren können, heisst es.

Sie konnten schon erste Erfolge verzeichnen, indem sie den 1. Preis beim Kantonalen Jugendwettbewerb gewannen. (igu/at.)

Die öffentliche Preisverleihung findet am Dienstag, 31. Mai 2022 um 19 Uhr im Parktheater statt.

© Grenchner Tagblatt, vom 07.04.2022.

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